12SISSA MICHELI
"SCHWEBENDE VERSUCHE"
KUNSTPROJEKT IN DER MAISONETTE SUITE DES ARTHOTELS BLAUE GANS
WIR HABEN DIE KÜNSTLERIN SISSA MICHELI EINGELADEN, ALS ARTIST IN RESIDENCE EINE WOCHE IN DER BLAUEN GANS ZU VERBRINGEN UND BEI UNS ZU ARBEITEN. IN FOLGENDEM INTERVIEW BESCHREIBT SIE DEN ENTSTEHUNGSPROZESS IHRER ARBEIT FÜR DIE BLAUE GANS.
GÄNSEHAUT: "Sissa, was ist der Ausgangspunkt für Deine Arbeit im arthotel Blauen Gans?"
Ausgangspunkt ist VIRGINIA WOOLFS "A ROOM OF ONE'S OWN", in welchem die Schriftstellerin für einen eigenen Raum für schreibende Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft plädiert. Ich habe mich im letzten Stock in der Maisonette-Suite, die an das Zimmer mit dem Spinnrad in Dornröschen erinnert, einquartiert. Ich habe somit "a room of my own/ ein Zimmer für mich selbst", in welchem ich künstlerisch schaffen kann.
GÄNSEHAUT: "Welche besondere Beziehung hast du als Künstlerin zu Hotels?"
Ich knüpfe hier an eine Tradition von in Hotels lebenden Kunstschaffenden an. Im Hotel Chelsea in New York z.B. haben zahlreiche Künstler und Künstlerinnen längere Zeit wiederholt gewohnt. Hier geht es um die private Komponente, um die private Einrichtung im Gegensatz zu dem in der Literatur und in der Fotografie so oft zitierten Begriff des Hotels als ein "Nicht-Ort" nach Marc Augé.
GÄNSEHAUT: "Nicht-Orte sind Orte ohne Geschichte, Relation und Identität, ohne kommunikative Intimität. Wie schaffst Du einen privaten Ort im Hotel?"
Ich gehe einen Schritt weiter und "besetze" das Hotelzimmer mit Gegenständen des Personals. Ich bitte Köche, Kochgehilfen, Baristen, Kellner, Abspülkräfte, Rezeptionisten, Zimmermädchen, den Portier sowie den Hotelbesitzer, fünf persönliche Gegenstände aus ihrer Wohnung mitzubringen. Mit diesen Gegenständen mache ich eine Installation aus schwebenden Objekten. Von Tag zu Tag wächst das Projekt, bis es am Ende der Woche fotografisch abdokumentiert wird.
GÄNSEHAUT: "Inwieweit haben die Hotelmitarbeiter für Deine Arbeit Bedeutung?"
Ich gebe den im Hotel arbeitenden Personen, die dort kein Zimmer haben, Raum. Ich hole Objekte der im Hotel arbeitenden Personen, die in und um Salzburg wohnen, in ein Zimmer des Hotels. Dabei sind verschiedene soziale Schichten und Kulturen vertreten. Die Arbeit beinhaltet somit eine politisch-soziale Komponente. Gegenstände vom Personal aus verschiedenen sozialen Schichten werden im obersten Zimmer des Hotels gesammelt. Ich gehe dabei wie eine Sammlerin vor, die sich Objekte anderer aneignet, um ihr eigenes Zimmer einzurichten. Die Gegenstände schweben und scheinen schwerelos bzw. im Fallen eingefroren zu sein.
SISSA MICHELI WURDE 1975 IN BRUNECK IN SÜDTIROL GEBOREN. SIE BESUCHTE DIE "SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE" IN WIEN UND IM ANSCHLUSS STUDIERTE SISSA MICHELI AN DER WIENER AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE BEI FRANZ GRAF, GUNTHER DAMISCH UND MATTHIAS HERRMANN. MEISTERSCHULPREIS (2003) UND PREIS DER AKADEMIE (2008). ANKAUF SAMMLUNG DES BUNDESKANZLERAMTES WIEN/RUPERTINUM SALZBURG. SEIT 2008 IST SISSA MICHELI DOZENTIN AN DER INTERNATIONALEN SOMMERAKADEMIE FÜR BILDENDE KUNST UND MEDIENTECHNOLOGIE IN VENEDIG.
MICHELI GEHT EINEN SCHRITT WEITER UND "BESETZT" DAS HOTELZIMMER MIT GEGENSTÄNDEN DES PERSONALS. SIE GIBT DAMIT DEN IM HOTEL ARBEITENDEN PERSONEN, DIE DORT KEIN ZIMMER HABEN, RAUM.
WWW.SISSAMICHELI.NET
"SCHWEBENDE VERSUCHE"
KUNSTPROJEKT IN DER MAISONETTE SUITE DES ARTHOTELS BLAUE GANS
WIR HABEN DIE KÜNSTLERIN SISSA MICHELI EINGELADEN, ALS ARTIST IN RESIDENCE EINE WOCHE IN DER BLAUEN GANS ZU VERBRINGEN UND BEI UNS ZU ARBEITEN. IN FOLGENDEM INTERVIEW BESCHREIBT SIE DEN ENTSTEHUNGSPROZESS IHRER ARBEIT FÜR DIE BLAUE GANS.
GÄNSEHAUT: "Sissa, was ist der Ausgangspunkt für Deine Arbeit im arthotel Blauen Gans?"
Ausgangspunkt ist VIRGINIA WOOLFS "A ROOM OF ONE'S OWN", in welchem die Schriftstellerin für einen eigenen Raum für schreibende Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft plädiert. Ich habe mich im letzten Stock in der Maisonette-Suite, die an das Zimmer mit dem Spinnrad in Dornröschen erinnert, einquartiert. Ich habe somit "a room of my own/ ein Zimmer für mich selbst", in welchem ich künstlerisch schaffen kann.
GÄNSEHAUT: "Welche besondere Beziehung hast du als Künstlerin zu Hotels?"
Ich knüpfe hier an eine Tradition von in Hotels lebenden Kunstschaffenden an. Im Hotel Chelsea in New York z.B. haben zahlreiche Künstler und Künstlerinnen längere Zeit wiederholt gewohnt. Hier geht es um die private Komponente, um die private Einrichtung im Gegensatz zu dem in der Literatur und in der Fotografie so oft zitierten Begriff des Hotels als ein "Nicht-Ort" nach Marc Augé.
GÄNSEHAUT: "Nicht-Orte sind Orte ohne Geschichte, Relation und Identität, ohne kommunikative Intimität. Wie schaffst Du einen privaten Ort im Hotel?"
Ich gehe einen Schritt weiter und "besetze" das Hotelzimmer mit Gegenständen des Personals. Ich bitte Köche, Kochgehilfen, Baristen, Kellner, Abspülkräfte, Rezeptionisten, Zimmermädchen, den Portier sowie den Hotelbesitzer, fünf persönliche Gegenstände aus ihrer Wohnung mitzubringen. Mit diesen Gegenständen mache ich eine Installation aus schwebenden Objekten. Von Tag zu Tag wächst das Projekt, bis es am Ende der Woche fotografisch abdokumentiert wird.
GÄNSEHAUT: "Inwieweit haben die Hotelmitarbeiter für Deine Arbeit Bedeutung?"
Ich gebe den im Hotel arbeitenden Personen, die dort kein Zimmer haben, Raum. Ich hole Objekte der im Hotel arbeitenden Personen, die in und um Salzburg wohnen, in ein Zimmer des Hotels. Dabei sind verschiedene soziale Schichten und Kulturen vertreten. Die Arbeit beinhaltet somit eine politisch-soziale Komponente. Gegenstände vom Personal aus verschiedenen sozialen Schichten werden im obersten Zimmer des Hotels gesammelt. Ich gehe dabei wie eine Sammlerin vor, die sich Objekte anderer aneignet, um ihr eigenes Zimmer einzurichten. Die Gegenstände schweben und scheinen schwerelos bzw. im Fallen eingefroren zu sein.
SISSA MICHELI WURDE 1975 IN BRUNECK IN SÜDTIROL GEBOREN. SIE BESUCHTE DIE "SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE" IN WIEN UND IM ANSCHLUSS STUDIERTE SISSA MICHELI AN DER WIENER AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE BEI FRANZ GRAF, GUNTHER DAMISCH UND MATTHIAS HERRMANN. MEISTERSCHULPREIS (2003) UND PREIS DER AKADEMIE (2008). ANKAUF SAMMLUNG DES BUNDESKANZLERAMTES WIEN/RUPERTINUM SALZBURG. SEIT 2008 IST SISSA MICHELI DOZENTIN AN DER INTERNATIONALEN SOMMERAKADEMIE FÜR BILDENDE KUNST UND MEDIENTECHNOLOGIE IN VENEDIG.
MICHELI GEHT EINEN SCHRITT WEITER UND "BESETZT" DAS HOTELZIMMER MIT GEGENSTÄNDEN DES PERSONALS. SIE GIBT DAMIT DEN IM HOTEL ARBEITENDEN PERSONEN, DIE DORT KEIN ZIMMER HABEN, RAUM.
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