das symapthische supertalent aus bari bewies bei einem "piano solo" abend in der caverne sein großartiges können. sein freies improvisieren nahm das sehr aufmerksame publikum mit auf eine reise, bis in livios heimat apulien. dort inspiriert ihn das geläut der glocken auf den vielen campanili, den glockentürmen der kirchen.
livio minafras musik ist politisch. schon in den neunziger jahren wies er auf die restriktive einwanderungspolitk seines heimatlandes und auf das schicksal der albanesischen und afrikanischen flüchtlinge hin. beim konzert in der caverne thematisierte er die großen ideologien des 20. jahrhunderts: den kommunismus mit seiner menschenverachtenden konsequenz, und den kapitalismus, der in livios auffassung ein konsumismus ist und dessen verschwendungssucht er geißelt.
diese politischen statements leiten ein klavierspiel voll feiner phrasierung und ausdrucksreicher energie ein. livio scheint mit seinem instrument, das er auch mit den füssen spielt, regelrecht zu verschmelzen. ein hingebungsvoller abend voller leidenschaft!
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