... braucht der Mensch ein Quantum Kunst.
Egal wie dunkel und kalt der Winter gewesen sein mag, wie trüb die Gedanken und wie erkältet die Körper, der erste sonnige Sonntag löst schon das Versprechen des Frühlings ein.
Es kommt die Zeit des Lichts und der Wärme wieder, und wer nicht wie der Mäuserich aus dem Kinderbuch die Farben und Geschichten zum Überwintern gesammelt hatte, wird demnächst in der Natur von ihnen wieder auferweckt.
Die Endlichkeit, die der Winter so schwarzmalerisch vorführt, wird gerne grau in grau erzählt: Am Eingang der Katakomben von St Peter ist auf zwei Holztafeln ein barocker Totentanz in Todfarbe gemalt, so der andere Name für die Grisaille-Technik, die nur schwarz, weiß und grau verwendet.
So ein Totentanz erinnert uns daran, dass nichts von Bestand ist, der Tod unter uns weilt und uns jederzeit in die Reihen seines Reigens ziehen kann.
Im Barock der Stadt Salzburg wird zu Ostern im Festspielhaus, mit Wagner, Ligeti und Bach, und im Sommer auf Jedermanns Domplatz gerne daran erinnert, dass Reichtum und Glück nur geliehen sind.
Es sei denn, wir tun Buße wie der mittelalterliche Tor, der es nicht besser wusste, oder der barocke Künstler, der es nicht anders konnte. Ein Wesenszug der Kunst liegt darin, den Tod in seinem Schrecken zu erkennen, zu benennen, zu vernichten und zu überwinden.
Und sie vermag dies in derselben unendlichen Vielfalt und Schönheit wie die Natur. (eb)
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