Wer bei Eat & Meet Platz nimmt,
kann aus seinem Benimm-Kästchen schöpfen.
Noch bis Ende März werden in den teilnehmenden Gastronomie-Betrieben der Altstadt für das Gourmetfestival Eat&Meet die Tische gedeckt. Das eigens dafür kreierte Set, das der Gast gerne mitnehmen kann, weist auf Selbstverständliches und wirft dennoch Fragen auf.
Wohin gehören Messer, Gabel und Löffel? Wie sind sie zu verwenden?
Es gab Zeiten, bis zum Beginn der Massenproduktion Ende des 19. Jahrhunderts, da wurde überhaupt kein Besteck neben die Teller aufgelegt, und bis ins 17. Jahrhundert galt die Gabel als Werkzeug des Teufels und war schlicht verboten.
Messer, Waffe und Werkzeug zugleich, waren von Anfang an persönliche Gegenstände, die am Körper, in den Gürtel gesteckt, getragen wurden. Ein Messer zu verschenken ist daher ein folgenreicher symbolischer Akt, dessen Gefährlichkeit nur mit einem Pfand gebannt werden kann. Aus demselben Grund reicht man ein Messer mit dem Griff, und legt es mit der Klinge nach innen zum Teller auf.
Das urtümlichste Esswerkzeug, der der Handwölbung nachempfundene Löffel, ist auch das freundlichste, es wird Kleinkindern sorglos überlassen, man kann damit aus dem Vollen schöpfen und Zutaten messen, lediglich das Schlürfen daraus ist in den verschiedenen Kulturkreisen unterschiedlich geregelt. Das Wissen um den richtigen Gebrauch von Besteck und die Umgangsformen bei Tisch gilt nach wie vor als Mittel zur kulturellen Unterscheidung zwischen fein und unfein. Erst wer die Regeln kennt, kann sie brechen.
Also: Wohin gehört der Löffel?
(eb)
Kommentare
Kommentar veröffentlichen