Der Krauthügel wird zum Skulpturengarten

Der Wiesenhügel unterhalb der Festung Hohensalzburg ist den Einheimischen im Winter vor allem als Rutsch- und Rodelbahn vertraut, er verbindet die Stadt mit dem Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet rund um Leopoldskron, und das ehemalige Häuschen des klösterlichen Krautwächters in seiner Mitte wirft immer wieder Fragen auf.

Von Ende Mai bis Ende August wird die Sommerwiese zum Skulpturengarten für alle. Der französische Künstler Bernar Venet zeigt auf Einladung der Salzburg Foundation und der Stiftung für Kunst und Kultur imposante Kreissegmente aus Stahl, die wie riesige Reisigzweige im Grün liegen.

Die Festung ruht optisch in einem disparaten Nest aus tonnenschweren Teilen, die in ebenso monumentalen Depots in Südfrankreich gelagert werden. Venet, der sich selbst als Konzeptkünstler versteht und ebenso malt wie fotografiert, Möbel baut oder mit Stahlträgern Klanginstallationen komponiert, versteht seine „Hommage an Salzburg“ als Auswahl der Themen, die ihn in den letzten zehn Jahren im Bereich der Stahlskulptur beschäftigt haben: Mathematisch errechnete Linien. Gerade, gebogen, gewinkelt, unbestimmt gefinkelt. Die Größe und das Material dieser greifbar gewordenen Gleichungen verwandelt ihre Umgebung und macht sie zum Inhalt ihrer Struktur.
text by kb

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