"Wenn du laufen willst, dann lauf eine Meile. Willst du aber ein neues Leben, dann lauf Marathon."
(Emil Zatopek, Langstreckenläufer und Olympiasieger)
Manchmal möchte man am liebsten aufstehen und gehen. Vielleicht vor etwas davonlaufen, vielleicht auch sich selbst entgegenlaufen. Beim nächsten Mal „ich möcht‘ am liebsten...“ sollte man es tun: Die Laufschuhe anziehen und losrennen. Wer sich in den Kopf gesetzt hat, einen Marathon, oder auch nur einen Halbmarathon zu laufen, hat sein Leben verändert, noch bevor der erste Schritt getan ist. So ein Unterfangen bedarf doch einer Planung, einer ausdauernden Einteilung der aufgebauten Kräfte, und so. Überwindung, Wille, Aufrichtigkeit: Der Körper lügt nicht.
Wer also beschlossen hat, eine lange Strecke zurückzulegen und sich darauf vorzubereiten, wird im Training alle nur möglichen Qualen erleiden, körperlich, seelisch. Rückschläge, Grenzen. Zugleich wird sich der Körper verändern, die Signale verstehen, darauf reagieren. Irgendwann fühlen sich zehn Kilometer nicht mehr wie Mühe sondern wie Muße an. Ein halber Halbmarathon. Da wird sich doch ein ganzer Halber ausgehen. Und irgendwann ein ganzer. Und jedes Mal wird es diesen Moment des Schmerzes und des Zweifels geben, nach zwei Dritteln der Strecke. Warum nur sich sowas antun?!
Im Ziel weiß man es dann. Erleichterung, nicht mehr laufen zu müssen. Stolz. Wenn das möglich ist, ist alles möglich. Der Rausch der Glückshormone, die schon im Training das Immunsystem gestärkt, die Lungen erweitert und die Sinne geschärft haben, gar nicht zu Sprechen vom klaren Geist, der kilometerlang, stundenlang, eine anregende Leere geübt hat.
© bild pixelio.de / klaus-uwe gerhardt text by kb
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