Das Wort macht keinen Sinn. Umso bezeichnender, dass Festspielintendant Jürgen Flimm es nur allzu gern in den Mund nahm, um gegen die Vorwürfe der Beliebigkeit anlässlich seines Abschiedes aus Salzburg Stellung zu nehmen. Der lautmalerische Ausdruck aus dem 18. Jahrhundert könnte ebenso auf die italienische Solmisation ( Benennen der musikalischen Töne des Guido von Arezzo) zurückgehen, wo La, Re und Fa den harmonischen D-Moll Dreiklang bilden. Eine weitere etymologische Erklärung findet sich in der hochdeutschen Mundartbezeichnung "lören" für Lärm und dem Lateinischen "fari" (sprechen, reden). Flimm, ein heiterer Krachmacher? "Alles Mumpitz" meint die Schreckgestalt, die in Berlin ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für „erschreckende Gerüchte“ oder „schwindelhaftes Gerede“ sorgte. In Berlin kann Flimm dann im lokalen Idiom weiter poetisieren, und, "Kladderadatsch!", wie Friedrich Engels den Zusammenbruch der bürgerlichen Gesellschaft klangvoll apostrophieren.
Text: KB; Bild: Jürgen Flimm © Luigi Caputo / markenredaktion blaue gans salzburg
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