Zeit der Sinnlichkeit

Walter Vopava
Kalte und warme Luftschichten wechseln einander ab. Manchmal ist es am Berg wärmer als im Tal, in der Höhe finster und unten hell, der Himmel stechend klar oder unendlich trüb. Die Lichtverhältnisse der Winterzeit, wenn Schnee in mondlosen Nächten nicht leuchtet, oder tiefliegende Sonnenaufgänge plötzlich alles in Gold verwandeln, schenken kostbare Augenblicke; der Geruch der Kälte, das Prickeln in den frierenden Fingern und Füßen, heiße Getränke und dampfende Stuben sind sinnliche Gegensätze dieser Jahreszeit.

Es sind unvermutete Unmittelbarkeiten und Intensitäten, die sich nicht sofort erschließen, die intellektuell erklärbar sind und doch der Sinnlichkeit verpflichtet, Schichten der Wahrnehmung und der Empfindung. Diese Spannungen finden sich auch in einer Malerei wieder, die in Schichten auf das Bildmaterial aufgetragen einen Dialog führt, Absolutes obsolet macht und dennoch Beliebigkeit ablehnt.

Eine Komposition und eine Technik wie ein Bekenntnis zur Dialektik der Natur und des Lebens. Naheliegend also, dass sich Hausherr Andreas Gfrerer und seine Frau Julia das Bild von Walter Vopava als Hochzeitsgeschenk ausgesucht haben.

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