Jeder Mensch braucht Glück

BLAUE GANS Eigentümer Andreas Gfrerer mit EVA&ADELE
Berlin, Wien, Salzburg, Basel, Venedig… 
Mindestens hundert Tage im Jahr sind EVA&ADELE in ihrem pinkfarbenen Kleinbus unterwegs, ausgestattet mit Koffer 1,2,3, dem Beauty Case und dem Kleiderplan für ihre Auftritte. Denn Eva und Adele sind „EVA&ADELE“, ein globales Kunstprojekt, das am 20. April 1991 im Rahmen der Ausstellung „Metropolis“ in Berlin den Bund fürs Leben schloss. Seit dieser Hochzeit im Kunstkontext erhellen beide, immer identisch gekleidet, die großen Schauen der internationalen Kunstwelt mit ihrem Lächeln. Damit möchten sie den Menschen die Angst vor dem Anderssein nehmen, die Ernsthaftigkeit ihrer Anliegen ohne ausgrenzende Arroganz immer und überall ausleben.

„Wherever we are is museum“ lautet eines ihrer Konzepte, wo immer sie sind, vertreten sie als Musen die bildenden Künste, und niemand kann sich ihrer Wirkung entziehen. Im Gegenteil: „You are so beautiful!“ begeistert sich eine amerikanische Tischnachbarin in der Bar der Blauen Gans, und bittet um ein Foto. Der Schornsteinfegerbezirksmeister aus Berlin, am Tisch gegenüber, schickt Champagner und ausdrücklichen Dank für den Mut der beiden, anderen Mut zu machen. Als Gegengeschenk klopft er EVA&ADELE auf die Schulter, immerhin ist auch er durch seinen Beruf ein Glücksbringer, und jeder Mensch braucht Glück.

Auch Toni Stooss, Direktor des Museums der Moderne, zückt beglückt den Fotoapparat, und setzt sich zu „seinen“ Künstlern. EVA&ADELE sind Teil der Ausstellung „Rollenbilder – Rollenspiele“, die während der Festspielzeit am Mönchsberg gezeigt wird, und das Paar hat vor Ort in Salzburg einen Film gedreht, der parallel zu ihren Bildern gezeigt werden wird. Ja, auch Mozart kommt darin vor. Die Stimmung steigt, Gastgeber Andreas Gfrerer und sein Galerist Patrick Ebensperger gesellen sich dazu, die Gespräche drehen sich um Kunst, Künstler, und die Lebenskunst, sein Leben zu meistern. 

Eva und Adele sind EVA&ADELE, ihr Leben ist ihre Kunst, und ihre Kunst sind sie. Ihre Identitäten, geschlechtlich, künstlerisch, verschwimmen und sind doch das klare Zentrum all ihren Tuns: die Zeichnungen und Ölbilder, die als „CUM“ bezeichnete Werke von den Fotos entstehen, die aus den erstaunten Begegnungen mit ihnen gemacht werden, dann die Reihe ihrer Selbstportraits, die sie täglich mit Selbstauslöser anfertigen, bevor sie nach drei Stunden Maske aus dem Haus gehen, und schließlich die „Mediaplastic“-Werke, die aus den medialen Produkten ihrer öffentlichen Erscheinungen erstellt werden. „Uns gibt es nur ganz oder gar nicht!“ erklärt Adele, und diese Hingabe ist wohl bezeichnend für die Anziehungskraft der beiden. Nach 20 Jahren sind die Herausforderungen für EVA&ADELE nach wie vor groß, und das Risiko, sich mit dem konzipierten Selbst, dessen Biographie sich offiziell auf die Körpermaße beschränkt, immer wieder öffentlich auszustellen, ist kräfteraubend. So freuen sie sich nach ihrer Rundreise durch die Kunsthallen auch auf die Tage im Atelier, wenn der Berliner Sommer Licht und Luft durch die Räume weht und sie ganz sie selbst sein können.

Text KB / Bild: EVA&ADELE / markenredaktion blaue gans salzburg

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