Preview


Stermann + Grissemann bei Willkommen Österreich

Stermann + Grissemann haben in Salzburg ihr neues Programm, „Stermann“, geprobt. GÄNSEHAUT traf sie in ihrem Hotel zum Frühstück.

GÄNSEHAUT: Guten Morgen. Sie sind wegen Ihrem neuen Programm (zu Stermann), Ihrem neuen Programm (zu Grissemann), oder Ihrem neuen Programm derzeit in Salzburg. 
Stermann: Mein neues Programm. Und er spielt mit. (Pause) Nein, es ist unser neues Programm.

GÄNSEHAUT: Wie kann man sich die Proben dazu vorstellen?
Grissemannn
: Ganz banal.

GÄNSEHAUT: Ist das so wie beim Theater? Wo man zu den Proben geht und Text lernt?
Stermann: Genau.

GÄNSEHAUT: Und wer schaut drauf?
Stermann: Das ist der Unterschied zum Theater, wir haben keinen Regisseur. Wir sind selber Regisseur. Das sieht man dem Stück wahrscheinlich dann auch an, wenn er es fertig ist, aber das ist uns lieber.

GÄNSEHAUT: Ist der Text auch gemeinsam entstanden?
Grissemann: Jaja. Ja. Über einen Zeitraum von drei Monaten ist das entstanden, dann kürzt man immer weiter, solange, bis das eine akzeptable Länge hat, und dann muss man das dann auswendig lernen. Das ist eine schmerzhafte Arbeit, weil das so lang dauert. Ich bin froh, wenn das jetzt im Kopf drin ist.
Stermann: Aber nur solange man’s macht. Wenn man dann eine Pause macht, ist der Text wieder weg. Das ist so eine Kurzzeitgedächtnisgeschichte, das heißt, wenn man das über Jahre spielt, jeden Tag, geht das, aber wenn man einmal vier Wochen Pause macht, dann entfallen ganze Passagen. Da müssen wir immer unseren Techniker fragen, ob er noch weiß, wie’s weiter geht. Manchmal weiß er es.

GÄNSEHAUT: Hat er ein Textbuch?
Stermann: Er hat ein Textbuch.

GÄNSEHAUT: Sie spielen aber ohne Textbuch?
Stermann: Heute nicht, heute ist ja so’ne Vorschau, aber letztlich dann schon.

GÄNSEHAUT: Gibt es einen großen Unterschied zu den anderen Formaten, in denen Sie arbeiten, zum Beispiel zum Fernsehen?
Stermann: Na ja, es ist quasi szenischer, was wir jetzt machen. Es ist mehr so ein bisserl theatral halt. Es sind zwei Stunden, die irgendwie eine Art Mini-Dramaturgie haben, es gibt ein Bühnenbild, es ist halt anders. Wir müssen halt zwei Stunden lang quasi den Leuten was erzählen, und im Fernsehen ist es ja so, dass wir am Anfang nur zehn Minuten was erzählen und dann die Gäste auch was mitarbeiten.
Grisseman: In Wahrheit sind es vier Witze, das ist ja lächerlich. Die Vorbereitung der Fernsehsendung dauert zehn Minuten, und die für ein Kabarettstück leider drei Monate.
Stermann: Wenn das Stück fertig ist, spielt man das so drei-vier Jahre halt, insofern muss man nicht öfter eins machen. Das reicht schon, wenn wir alle drei-vier Jahre ein neues Stück machen.
Grissemann: Man tritt dann doch so hundert Mal im Jahr auf.
Stermann: Mit dem letzten Stück sind wir 400 Mal aufgetreten. Der Hauptbestandteil unseres Leben ist, irgendwo rumfahren und auftreten.

GÄNSEHAUT: Ist es dann wichtig, wo man nächtigt?
Stermann: Mir ist es wichtig, ich mag das gern. Ich freu mich, wenn man ein schönes Hotel hat. Das hier ist ja das schönste Hotel. Das ist angenehm. Wir waren schon oft hier. Bei uns ist es ja so, dass wir immer abends arbeiten müssen, und dann morgens weiterfahren und irgendwann so um elf-zwölf in der nächsten Stadt ankommen, und ins Hotelzimmer gehen, man will sich ja noch mal ausruhen. Ich brauch irgendwann auch meine Ruhe.

GÄNSEHAUT: Die finden Sie hier, mitten in der Stadt?
Grisseman: Ja, das ist herrlich, wenn man dann eintaucht in diese Ruhe. Das ist cool.

GÄNSEHAUT: Wie sieht es mit der Kunst aus, hier im Haus?
Stermann: Ich fühl mich da total vertraut. Bei mir im Stock ist so’ne Meese-Installation, und bei mir zuhause ist auch ein Meese, das heißt, das ist mir sehr vertraut, das ist wie nach Hause kommen. Das ist sehr schön. Es ist auch super, wenn man auf den Aufzug wartet, und Bilder kucken kann.
Grissemann: Der ist sehr langsam, der Aufzug.
Stermann: Ja, wahrscheinlich, damit man eben die Bilder anschaut. Ich mag das gern.
Grissemann: Ich schau nicht auf die Wände.

GÄNSEHAUT: Woher wissen Sie, dass Sie in Salzburg sind, wenn Sie bei der Tür hinausgehen?
Stermann: Das wissen wir auch vorher. Bevor wir kommen, wissen wir schon, dass wir nach Salzburg fahren.

GÄNSEHAUT: Und wenn Sie hier sind, woran merken Sie das?
Stermann: Ich merke das hier am Hotel, ich weiß, wenn ich in Salzburg bin, bin ich hier.

Grissemann: Und eine recht hohe Anzahl von Männern tragen Lederhosen.

GÄNSEHAUT: Jetzt ist grad Kirtag.
Grissemann: Jaja.

GÄNSEHAUT: Merken Sie das auch an Ihrem Publikum, dass Sie in Salzburg sind?
Stermann: Für uns ist Salzburg eine gute Stadt. Ich weiß, es gibt immer das Vorurteil, dass das Salzburger Publikum schwieriger sei, aber das können wir nicht bestätigen.

GÄNSEHAUT: Heute ist das Preview. Wann ist der nächste Termin in Salzburg?
Grissemann: Keine Ahnung.
Stermann: Das weiß ich nicht auswendig.

Techniker(inzwischen hinzugekommen): Am 14. und 15. Dezember sind die nächsten Termine in Salzburg.

GÄNSEHAUT: Da geht es dann auch wieder rund, weil dann Christkindlmarkt ist.
Stermann: Da haben die aber keine kurzen Lederhosen mehr an.

GÄNSEHAUT: Na ja, kurze Lederhosen mit langen Stutzen.
Stermann: Ok.

GÄNSEHAUT: Haben Sie auch Kostüme für das neue Programm?
Stermann (zeigt auf sich: dunkler Anzug, blitzblaues Polohemd): Das ist mein Kostüm.
Grissemann: Ich werde in wechselnden Kostümen erscheinen. Aber privat, kein Batman-Outfit oder so, ganz normal.

GÄNSEHAUT: Ist das wichtig, einen Unterschied zwischen privat und Bühne zu machen?
Stermann: Mir ist das wichtig, ich finde das angenehm, dass man sich umzieht und sich für das Programm anzieht.

GÄNSEHAUT: Jetzt haben Sie das Kostüm aber schon an.
Grissemann: Ja eben!
Stermann: Na ja, weil, weil…
Grisseman: Na?
Stermann: Ich habe es schon mal mitgenommen weil ich es anziehen werde, dann. Es gibt vier Hemden von diesem.

GÄNSEHAUT: Und sie sind alle Blau?
Stermann: Sie sind alle gleich, ja.

GÄNSEHAUT: Und warum dieses Blau?
Stermann: Weil es mir sehr gut steht.

GÄNSEHAUT: Jogi Löw ist irgendwann von weißen Hemden auf blaue Pullover umgestiegen ist. Hat es etwas mit Jogi Löw zu tun?
Stermann: Es hat alles mit Jogi Löw zu tun. In meinem Leben hat fast alles mit Jogi Löw zu tun.

GÄNSEHAUT: Alles klar. Wann geht es heute los?
Grisseman: Wir frühstücken jetzt zu Ende und müssen dann.

GÄNSEHAUT: Gut, dann lass ich Sie zu Ende frühstücken.
Stermann: Dankeschön.


Text: KB / Bild: wild & team / markenredaktion blaue gans salzburg

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