Verpackungskunst


Während die Bagger womöglich römische Schätze in den Fundamenten des Hauses freilegen, wird die Kunst des arthotels Blaue Gans kunstgerecht verpackt.

Die Schweine aus der „Cerdada“ (spanisch für Schweinestall) von Hauenschild Ritter sind einem Saustall aus Schutt und Erde gewichen. Die Künstler sind persönlich angereist, um ihre Kohlestiftzeichnung von der Wand der Caverne zu nehmen und in einer großen Rolle verpackt für die Zeit der Baustelle bei sich zu lagern. Die anderen Bilder aus den öffentlichen Bereichen des Hotels und den für den Umbau bestimmten Zimmern haben Iris, Manuela und Didi sorgfältig in Sicherheit gebracht. Dazu wurden einen Tag lang über 150 Meter Luftpolsterfolie zugeschnitten, gewickelt und gefaltet, jedes Paket mit Angaben zum ursprünglichen Standort versehen und alle Schätze feierlich in die Festspielsuite gebracht. Künstler unter sich, sozusagen.

Die Inventarliste führt 77 Werke auf. Mit den neuen Zimmern soll ebenso neue Kunst ins Haus einziehen. Galerist Patrick Ebensperger und Hausherr Andreas Gfrerer werden sich also auch in der Kunst der Hängung betätigen. Dabei wird es nicht darum gehen, durch die schiere Menge der versammelten Kunstwerke zu beeindrucken, sondern einzelne Bilder und Objekte und die Künstler zu präsentieren. Wer mehr Informationen dazu haben oder sich überhaupt ein Bild der Sammlung machen möchte, kann dann in der Art App Standort, Information und Künstlerbiografie zu jedem Werk einholen. Einstweilen sind sie alle irgendwie mumifiziert, in Zeit und Raum aufgehoben. Im Frühling wird sich auch die Kunst aus ihrer Verpackung schälen und zu neuem Leben erwachen.

Text: KB / Bild: © Karin Buchauer markenredaktion blaue gans salzburg
 

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