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Felix und Finn mit ihrem "Begleitschutz" Eva und Sophia |
Felix und Fynn bereisen die Welt. Mit dem Fahrrad. Eine ihrer ersten Etappen rund um den Globus führte sie nach Salzburg, ins artHOTEL Blaue Gans. Beim Frühstück in der neuen Lounge des Gastgartens erzählen sie von ihrem Projekt.
GÄNSEHAUT: Wie lang seid Ihr jetzt schon unterwegs? Zwei Wochen?
Felix: Knapp, ja.
Fynn: Wir sind beim Felix in Herxheim an der Pfalz gestartet und dann runter zum Bodensee, dann sind wir rübergefahren zu mir zum Tegernsee. Da war dann meine Verabschiedung vor ein paar Tagen, dann Chiemsee, Traunstein und jetzt sind wir hier.
GÄNSEHAUT: Das ganze Projekt ist nicht einmal ein halbes Jahr alt, nachdem Ihr Euch erst zu Jahresbeginn kennengelernt habt. Wie kommt man auf so eine Idee? Es gibt Leute, die träumen oder arbeiten ihr ganzes Leben auf so ein Ziel hin. Hattet Ihr eine Eingebung oder so?
Felix: Ja, wenn man das so nennen mag, vielleicht!
Fynn: Eigentlich wollten wir eine WG machen. Felix war damals in München und ich war auf dem Land und das hat uns beiden nicht so getaugt. Und dann waren wir beim Schifahren, es war ein ganz lustiger Tag, und abends, im Campingbus, sind wir so gehockt, mit einem Bier und Musik, und jeder hat so zum Fenster hinausgeschaut und so nachgedacht. Keine Ahnung, wie es dann wirklich gegangen ist, aber wir haben so philosophiert, was der Sinn des Lebens ist und der Arbeit, ohne vorher gelebt zu haben, so richtig. Da war aber noch kein Gedanke an eine Weltreise, sondern einfach nur, lass uns was machen.
Felix: Ja.
Fynn: Ein paar Tage später haben wir uns noch einmal gefragt, war das wirklich ernst gemeint, ja, und dann entstand das so.
Felix: Das ging ganz schnell.
GÄNSEHAUT: Und wieso das Fahrrad? Es hätte auch der Campingbus sein können.
Felix: So ein Bus braucht ja Sprit, der muss versichert werden, die Anschaffung ist teuer. Und man ist einfach nicht so nah an Land und Leute wie wir. Wir fahren durch Salzburg und dann kommen die Leute auf uns zu, was macht ihr denn, wo müsst ihr denn hin, und dann sagen wir, nach Almaty in Kasachstan und dann schauen wir weiter, und dann gehen erst mal die Bremsen zu, halt! Ihr müsst uns alles erzählen!
Fynn: So sind wir vorgestern zu unserem Schlafplatz gekommen. Die Leute haben grad Blumen gepflanzt, auf der Straße, und wir radeln vorbei, bepackt, ja, wo fahrt ihr denn hin? Und selber waren sie auch Radlfahrer und so kamen wir ins Gespräch und sind dann bis um eins auf dem Balkon gesessen. Das passiert Dir halt alles nicht wenn Du mit dem Auto durchfährst. Und Du bist sehr flexibel, Du fährst immer da hin, wo‘s Dir gefällt.
Felix: Wir schauen wirklich nur eine Stunde vorher, holen die Karte raus, OK, das sind die nächsten drei Orte, wo wir sein wollen.
Fynn: Man kommt auch ständig zufällig auf irgendwelche Radwege oder Nebenstraßen. Bevor man direkt auf der Hauptstraße fährt, fährt man lieber einen Kilometer länger und schöner.
GÄNSEHAUT: Macht Ihr dann auch so etwas wie Sightseeing?
Felix: Sightseeing mit Guide, darauf haben wir gar keine Lust. Wenn wir wo ankommen, ziehen wir einfach los, zu Fuß. Das tut dann auch mal gut, ein bisschen zu laufen.
GÄNSEHAUT: Eine andere Beinbewegung!
Felix: Ja, ganz anders. Da muss der Fuß auch mal abrollen, das kennt er gar nicht mehr! In Salzburg haben wir uns ein bissl die Altstadt angeschaut.
GÄNSEHAUT: Wie viel Zeit pro Tag nimmt das Tagebuch schreiben in Anspruch?
Felix: Das kann man gar nicht so genau sagen, meistens haben wir so drei Tage Ruhephase, wo wir wirklich fast nur Rad fahren, wenn man das Ruhephase nennen kann. Dann wird es so ein-zwei Tage in der Woche geben, wo wir wirklich nur Videos schneiden oder Berichte schreiben.
GÄNSEHAUT: Die Verpflichtung dazu entsteht daraus, dass Ihr in Eurer Ausstattung unterstützt werdet.
Felix: Komplett, ja. Das ganze Material.
GÄNSEHAUT: Ihr seid aber darauf angewiesen, dass Euch eine Steckdose zur Verfügung gestellt wird?
Felix: Genau.
Fynn: Wir machen zwar selber auch Strom, über einen Narben-Dynamo und speisen den in einen Akku, wir haben auch so eine kleine Solarzelle dabei, wenn man wirklich drei-vier Tage nirgends hinkommt, damit kann man das Handy laden, das geht, für den Laptop reicht es allerdings nicht. Da muss man wirklich wieder eine Steckdose finden.
GÄNSEHAUT: Ab wann wird es Eurer Meinung nach kompliziert werden?
Felix: Ich glaube, Ende Ukraine, Kasachstan, da wird es relativ schwierig, wenn auf 150 Kilometer kein Dorf mehr kommt, ja.
Fynn: Da wird alles schwieriger, auch das Wasser. Also, man muss dann vordenken, wo sind Seen, wo sind Flüsse. Wir haben einen Wasserfilter dabei, der macht es keimfrei, aber ohne Regentonne, oder ohne Tümpel geht es auch nicht.
Felix: Jetzt leben wir schon noch in einem gewissen Luxus, aber der fällt irgendwann flach, wenn Du mal zwei-drei Monate auf Reisen bist. Wir haben uns verpflichtet, zu bloggen, Videos zu schneiden, Bilder hochzuladen, das heißt, wir brauchen eine gewisse Technik. Und es kommt dazu, dass wir fast alles zwei Mal haben, das heißt, wir haben zwei Zelte, obwohl eins theoretisch reichen würde, aber wir haben halt einfach gesagt, wenn Du 24 Stunden aufeinander hockst, dann brauchst Du irgendwann Deine vier Wände, wo Du Dich zurückziehen kannst.
GÄNSEHAUT: Und wie seid Ihr auf die Idee gekommen, hier bei der Blauen Gans anzufragen?
Felix: Ich war früher öfter in Salzburg, geschäftlich, und immer wenn ich da war, war nie ein Zimmer frei. Jetzt hat es geklappt.
GÄNSEHAUT: Da muss man schon um die Welt radeln! Und jetzt ist ja die richtige Jahreszeit dafür.
Felix: Ja. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Text: KB / Karin Buchauer / Bild: © Karin Buchauer / markenredaktion blaue gans salzburg
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