Matsyendra war ein Fischer, der von seinem größten Fang verschluckt wurde. So eine der vielen Legenden um den Mann, der, im Fisch gefangen, die Geheimnisse des Hatha Yoga belauschte, die Shiva am Strand sitzend seiner Frau Parvati anvertraute, und die Matsyendra schließlich als erster Lehrer in die Welt hinaustrug. Die nach ihm benannte Yogahaltung, ein Drehsitz, der mehr oder weniger kompliziert abgewandelt werden kann, soll nicht nur die Beweglichkeit der Wirbelsäule fördern sondern auch die mentale Flexibilität unterstützen, innere und äußere Aufrichtung ermöglichen. Außerdem regt die Verdrehung die Verdauung an.
Im Lukas Evangelium wird erzählt, wie Jesus am See Genezareth die Fischer nach einem langen und ertraglosen Arbeitstag aufforderte, noch einmal die Netze auszuwerfen. Dieser Fang war so groß, dass die Schiffe zu sinken drohten. Nach diesem Wunder ließen Simon und seine Gesellen alles zurück und folgten dem Propheten, um fortan „Menschen zu fangen“ und sein Wort in die Welt zu tragen.
Die Wahrheit liegt also im Fisch. Nicht nur das: Als leicht bekömmliche Proteinquelle ist Fisch in vielen Gegenden der Welt Grundnahrungsmittel. Es enthält mehrfach gesättigte Fettsäuren (die „guten“), Mineralstoffe, Spurenelemente und sogar Vitamine. Der Österreicher isst laut Statistik Austria zwischen sieben und acht Kilo Fisch im Jahr, zum Vergleich: pro Jahr und Kopf werden an die 18 Kilo Äpfel verputzt und 111 Kilo Gemüse, Tendenz in allen Fällen steigend. Da geht also noch was. Zum Beispiel jetzt: Die Fastenzeit ist Fischzeit, da dieser seit dem Mittelalter als Fastenspeise erlaubt und auch beliebt ist. Als Einlage in einer rein vegetarischen Suppe, ergänzt mit knusprigem Brot, als Hauptspeise mit Schwarzwurzeln und Grammeln, die wie Parmesan darüber gestreut werden: Aus den umliegenden Bächen und Seen ist der Fisch in der Gans ein perfekter Fang.
kb
"Slow", also sozial und ökologisch verantwortliches Handeln ist Teil unserer Haltung. Daher verwenden wir ausschließlich Süßwasserfische. Schon seit 15 Jahren, bevor "Regionalität" (was immer das auch ist) zur Mode wurde.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen